Frankfurt am Main
Als ich zum ersten Mal nach Frankfurt kam, war ich überrascht, wie widersprüchlich die Stadt auf den ersten Blick wirkt. Kaum aus dem Zug gestiegen, erhebt sich vor einem die berühmte Skyline – Hochhäuser, die man sonst nur aus amerikanischen Städten kennt. Deshalb nennt man Frankfurt auch „Mainhattan“. Doch nur ein paar Schritte weiter findet man kleine Plätze, gemütliche Cafés und sogar Fachwerkhäuser, die an vergangene Zeiten erinnern.
Am Römerberg spürt man diese Geschichte besonders stark. Zwischen dem Rathaus „Römer“ und den rekonstruierten Altstadthäusern herrscht oft reges Treiben. Touristen fotografieren, Einheimische treffen sich auf ein Glas Apfelwein – das traditionelle Frankfurter Getränk. Für mich war das einer der schönsten Orte der Stadt, weil hier Tradition und Moderne so nah beieinanderliegen.
Auch die Kulturvielfalt Frankfurts habe ich schnell bemerkt. Im Bahnhofsviertel kann man indische, afrikanische, türkische und italienische Restaurants finden – oft nur ein paar Schritte voneinander entfernt. Diese Internationalität spürt man überall. Fast 200 Nationen leben hier, und genau das macht die Stadt so lebendig.
Ein Muss war für mich das Museumsufer. Das Städel Museum beeindruckte mich mit seiner Sammlung von alten Meistern bis zur Gegenwartskunst. Danach konnte ich am Main entlang spazieren, die Sonne genießen und den Blick auf die Skyline werfen. Besonders abends, wenn die Hochhäuser leuchten, entsteht ein Bild, das man nicht so schnell vergisst.
Natürlich ist Frankfurt auch ein Ort der Superlative. Der Flughafen wirkt fast wie eine eigene Stadt, der Hauptbahnhof ist einer der geschäftigsten Europas. Man spürt, dass Frankfurt ein globaler Knotenpunkt ist, an dem täglich Millionen Menschen ankommen, weiterreisen oder die Welt verbinden.
Doch trotz all dieser Geschäftigkeit hat Frankfurt ruhige Seiten. Der Palmengarten war für mich eine Oase, in der ich zwischen exotischen Pflanzen entspannen konnte. Auch der Stadtwald mit seinen kilometerlangen Wegen zeigt, dass Frankfurt viel mehr ist als nur Beton und Glas.
Für mich bleibt Frankfurt eine Stadt der Kontraste. Sie ist modern und traditionell zugleich, hektisch und doch entspannt, international und heimatverbunden. Wer offen durch die Straßen geht, entdeckt in Frankfurt eine Metropole, die sich ständig verändert, aber immer ihre eigene Seele behält.